Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter Blut-saugender Parasit aus der Gattung der Spinnentiere, der sich vom Blut seiner Wirte ernährt. Die Zecke saugt das Blut in ihren Darm. Dieser ist so dehnbar, dass eine voll gesaugte Zecke bis zu 200 mal so viel wiegen kann, wie eine hungrige. Schon bei Temperaturen ab sieben Grad Celsius werden die Blutsauger aktiv.
Ist eine Zecke mit Krankheitserregern infiziert, können über den Zeckenstich Krankheitserreger in den Körper des Menschen gelangen und gefährliche Erkrankungen, wie die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder die Borreliose auslösen.
Die FSME ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit. Das Virus wird zum überwiegenden Teil über Zecken auf den Menschen übertragen und greift das zentrale Nervensystems des Menschen an. Im Jahr 2007 wurden 238 klinische Fälle in Deutschland gemeldet (Stand April 2008). Nicht jede FSME-Infektion verläuft schwer, jedoch können Infizierte sogar an der Erkrankung sterben. Ältere Menschen scheinen für einen schweren Krankheitsverlauf gefährdeter zu sein.
Die Borreliose ist eine durch, von Zecken übertragene, Bakterien (Borrelia burdorferi) ausgelöste Erkrankung. Sie zeigt oft sehr unspezifische Symtome, so wie sie auch bei anderen Erkrankungen vorkommen, was es oft schwierig macht, eine Borreliose zu diagnostizieren. Eines der wenigen charakteristischen Symptome bei einer Borreliose ist die sogenannte „Wanderröte“ (Erythema migrans). Diese ringförmige Hautrötung kann (muss aber nicht!!) einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle beobachtet werden.
Vorab: Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es leider nicht. Dennoch kann man das Risiko für eine Krankheitsübertragung verringern.
- Meiden Sie bei der Wahl Ihrer Sommerlaufstrecken hohes Gras, Farnfelder oder Unterholz.
- Der beste Schutz ist lange Kleidung: Sofern das Wetter es erlaubt, tragen Sie lange Lauftights und langärmlige Oberteile.
- Auch wenn es „seltsam“ aussieht: Ziehen Sie die Socken ÜBER die Hose, so können die Zecken schlechter von unten ans nackte Bein gelangen.
- Helle Kleidung ist günstiger als dunkle, da man die schwarz-bräunlichen Tiere darauf besser erkennen und noch vor einem Stich entfernen kann.
- Auch Insekten abweisende Mittel bieten vorübergehend einen gewissen Schutz.
- Waren Sie dennoch in Wald und Wiese und in kurzer Laufbekleidung unterwegs: Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zecken ab! Hungrige Zecken sind sehr, sehr klein und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle (vor allem dünne und warme Hautstellen) für das Blutsaugen zu finden. Achselhöhle, Kniekehle, Hals und Kopf sowie der Schritt sind besonders gefährdete Regionen.
- Gegen die FSME gibt es keine medizinische Behandlung, deshalb empfehlen die Gesundheitsbehörden allen, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder Urlaub machen und sich in der Natur aufhalten, eine Impfung gegen die FSME. Die Kosten für eine FSME-Impfung werden von den meisten Krankenkassen übernommen.
Sind Sie gestochen worden, verfallen Sie keinesfalls in Panik und greifen auf eines der altbekannten Hausmittelchen wie Kleber, Öl, oder Abbrennen zurück. Im Todeskampf würde die Zecke erst recht viele Erreger frei setzen und so die Infektionsgefahr noch vergrössern. Jede Zecke sollte ganz vorsichtig mit einer feinen Pinzette oder mit einem Skalpell entfernt werden, indem man die Zecke vorsichtig herauszieht und- hebelt. Im Zweifelsfall sollte dies vom Arzt gemacht werden.